Eine Tasse Tee mit STEFANIE WEHRLE

Heute ist Steffi zu Gast bei der Tasse Tee. Ich freue mich total, dass sie dabei ist, gerade auch weil es ein bisschen Zeit gebraucht hat, bis der richtige Moment gekommen ist – und der ist jetzt. 2019 wohnte ich für 6 Monate in Hofstetten in der Natur und dort war Steffi mit ihrer WG meine Nachbarschaft. Wir teilen viele Gemeinsamkeiten und Interessen und ich bin total dankbar, dass daraus eine Freundschaft entstehen durfte.

Ich kenne keine andere Frau, die so viele Connections und Bekanntschaften hat. Steffi weiß immer einen Rat oder kennt jemanden, der einem weiterhelfen könnte.

In ihren Begegnungstagen auf dem Hof, in dem sie wohnt, bringt sie Menschen zusammen, verbindet und schafft Gemeinschaft. Doch zu viel möchte ich nicht vorwegnehmen. Lets go.

 

Steffi magst du dich mal kurz vorstellen?

Mein Name ist Stefanie, ich bin 38 Jahre alt, wohne in Hofstetten, etwas außerhalb in einem Bauernhaus. Ich liebe es direkt in der Natur zu sein, hier kann ich an den Bach sitzen und dem Wasser lauschen oder den steilen Berg hoch gehen und alles von oben überblicken. So gerne ich Menschen um mich habe, ist es mir auch wichtig einen Rückzugsort zu haben, Stille und einfach Zeit für mich und meine Gedanken.

Und das genieße ich.

 

Was bewegt dich gerade/ treibt dich um?

Der große Wandel, der gerade stattfindet bewegt mich sehr.

Driften wir nun als Menschheit auseinander oder verbinden wir uns wieder?

Wie können wir uns nun aktiv eine lebenswerte Zukunft erschaffen?

Wie können wir uns wieder näher kommen?

Können wir uns wieder zuhören und mit dem Herzen lauschen?

Können wir uns wieder vertrauen?

 

An den Begegnungstagen hier am Hof trafen wir uns im Kreis, im Redekreis, dies ist ein alter Weg um Menschen zusammen zu bringen. Es lernt die Kunst des Zuhörens, den Umgang mit Gefühlen, dient als Stärkung der Gemeinschaft und er kann auch eine Weltveränderung begünstigen. Deshalb empfehle ich an dieser Stelle das Buch: Der Weg des Kreises von Manitonquat ;-)

Ja und Friede entsteht in mir und wenn ich den Frieden in mir wachsen lasse, über mich hinaus, dann berührt dieser Friede auch dich, und wenn das alle Menschen machen dann ist Friede auf der Welt. Deshalb übe ich mich darin alle Gefühle und alles was in mir ist anzunehmen und zu durchfühlen (auch mal in den Wald gehen und allen unerlösten Zorn raus schreien), damit der Friede in uns gedeihen kann.

 

Es gibt ein Sprichwort: „Lebe nicht um zu arbeiten, sondern arbeite um zu leben.“

Was meinst du dazu?

Absolut, ich möchte mich bei dem was ich tue einfach lebendig fühlen. Egal ob in der Freizeit oder auf der Arbeit, das alles ist mein Leben. Und die Arbeit und die Freizeit dürfen für mich ausgeglichen sein, daher arbeite ich vier Tage die Woche auf meiner Arbeitsstelle und habe drei Tage für meine anderen Projekte.

Für mich ist wichtig, dass ich mich in gewissem Maße innerlich erfüllt fühle und einen Sinn sehe in dem was ich tu. Natürlich ist meine Haltung zur Arbeit entscheidend. Ich kann eine langweilige Arbeit verrichten und dies aus voller Hingabe tun weil ich weiß, dass es jemand anderem hilfreich ist, oder ich habe auf der Arbeit ein liebes Wort für jemanden, dem es gerade nicht so gut geht. Und ich lerne viel über mich selbst. Ich bin eine ewig Lernende, egal wo ich bin und was ich tue. Ich habe in jedem Betrieb etwas über die Menschen und mich selbst gelernt.

Ich habe für mich einen kreativen und abwechslungsreichen Job und liebe dabei den Kontakt mit den Menschen, genauso liebe ich es Zeit mit mir allein zu verbringen. Die Mischung machts.

 

Was sind Fähigkeiten und Gaben, die du in dir trägst und mit der Welt teilen möchtest?

Nun du hast es bereits so schön erwähnt Alexandra, ich bringe Menschen zusammen. Ich liebe es Menschen zu verbinden und Connections herzustellen… es entstand sogar schon eine Familie daraus, da hatte ich bei beiden sofort das Gefühl, dass sie einfach zusammen gehören. Liebe Grüße an Isa und Markus an dieser Stelle.

Und ich bin kreativ und lösungsorientiert, mein Gehirn macht das ganz automatisch;-) So nach dem Motto „geht nicht gibt’s nicht“, wenn ich etwas will oder an ein Ziel möchte, dann finde ich auch die Lösung und einen Weg dahin. Und eben wenn ein Mensch gerade eine Connection oder Lösung braucht fällt mir oft etwas dazu ein. Im Kreativen tob ich mich gern mit Farben aus oder beim Gestalten im Hof. Dieses Wirbeln und in Kreisen bewegen - das liebe ich.

Und ich liebe es Menschen zu inspirieren, einfach durch meine Art und Weise.

 

Du hast eine Ausbildung zur Entspannungsbegleiterin gemacht. Kann ich mir bei dir eine Auszeit buchen?

Ja gerne, du kannst für eine Entspannungsstunde oder einen Retreat zu mir kommen. Ich biete dir einen Ort, an dem du Raum für dich und dein Inneres bekommst. Gemeinsam schauen wir, was du in dieser Zeit brauchst.

Einfache Übungen in der Natur, Massage oder Holistic-Pulsing, eine geführte Reise nach Innen oder etwas Tatkräftiges wie Holz hacken und Feuer machen sind Möglichkeiten, die dir helfen wieder in deine Kraft und in deine eigene Verbindung zu kommen.

Manchmal reicht es einfach an einen Ort zu kommen, wo man mit Allem da sein darf was man gerade mit sich trägt…einfach Zeit für sich selbst zu haben und etwas Stille. Genau das biete ich an.

 

Was würdest du sagen sind große Herausforderung für dich im Leben? Gibt es etwas, wo du immer wieder an deine Grenzen stößt?

Nun, ich empfinde es als Herausforderung meinem Weg treu zu bleiben, auf meine innere Stimme zu hören. Eine gute Balance zu haben zwischen Anspannung und Entspannung. Ich spüre oft was die Menschen um mich herum gerade brauchen und unterstütze sie dann gerne. Es ist für mich wichtig die Balance zu halten, und mir selber auch die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, die ich brauche um gut für andere da sein zu können. Mit Erwartungen kann ich nicht sonderlich gut umgehen, eher wenn ich etwas aus mir heraus, aus eigenem Impuls heraus tun oder geben kann.

Zwischenmenschliche Kommunikation ist für mich auch oft herausfordernd. Den anderen wahrnehmen und nicht gleich mit meinem eigenen Text zu antworten, darin bin ich wahrscheinlich auch eine ewig Übende. Gerade auch weil ich das, was ich fühle, nicht mit Worten transportieren kann, Worte reichen dafür oft nicht aus, daher ist für mich ein gemeinsames Schweigen und Fühlen manchmal wertvoll.

 

Und wie gehst du damit um, wenn du an diese Grenze kommst?

Wenn ich an einem Punkt bin, an dem ich mich überfordert oder von meiner Gefühlswelt überrollt fühle, dann ziehe ich mich gerne erst einmal von allem zurück. Ich gehe dann zum Beispiel in der Natur laufen, das hilft mir meine Gedanken zu sortieren. Und dann wenn der erste Sturm vorüber ist, nehme ich mir auch Zeit für meine Gefühle.

Ich fühle mich mit allem was in mir ist, und atme hinein, es darf alles so sein.

Und ich gehe zu lieben Menschen, bei denen ich ebenso da sein darf mit allem was ich gerade habe, die mir zuhören und mich sein lassen, denn das ist es was mir am meisten hilft. Dadurch fühlt sich mein Inneres angenommen und die Anspannung löst sich und ich kann wieder weiter gehen. Das Leben ist so viel einfacher geworden durch das Annehmen von allem was gerade ist.

 

Wie kann man sich mit dir in Verbindung setzen?

cannastena@posteo.de

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0