Eine Tasse Tee mit STEFANIE BÖRSIG

Nach der Sommerpause gehts heute wieder los mit einer brandneuen Tasse Tee für dich. Dieses Mal mit Steffi.

Kann es sein, dass es noch schwieriger ist Menschen kurz und knapp zu beschreiben, wenn man sie gefühlt schon ewig kennt? Steffis und mein Weg kreuzten sich in der 5. Klasse und so lange teilen wir sozusagen alles miteinander. Es ist ein großes Geschenk so eine Freundin an seiner Seite zu haben und gerade in der Zeit, in der es mir nicht so gut ging war Steffi eine der wenigen, zu denen ich den Kontakt gehalten hatte.

Umso mehr freue ich mich, dass sie heute dabei ist und uns mit in ihre Welt nimmt.

Steffi ist eine geniale Frau mit Köpfchen, viel Charme, einem riesengroßen Herz, unbändiger Power und Lebenslust. Wenn ich mich in meinen philosophisch abstrakten Konstrukten verfange hilft sie mir mit ihrer sensiblen Rationalität wieder zu landen und stellt die richtigen Fragen. Sie ist eine Macherin, packt Dinge an, anstatt lange darüber zu reden.

„Geht nicht? Gibts nicht“, könnte vielleicht ihr Motto lauten. Nebenbei ist sie ein unglaubliches Organisationstalent.

Genug der Liebeserklärungen, den Rest erzählt sie uns besser gleich selbst 😊

 

1. Steffi, magst du dich kurz einmal selbst vorstellen?

Vielen Dank für die schöne Einleitung! Ich bin Steffi, 31, lebe seit ein paar Jahren in München und arbeite dort als Projektmanagerin für zwei Organisationen, die Projekte im Bereich Nachhaltigkeit umsetzen. Neben der Arbeit interessiere ich mich für eine gute und gesunde Ernährung, soziales Engagement und verbringe fast jedes freie Wochenende in den Bergen.

2. Was bewegt dich gerade?

Beruflich mache ich mir gerade Gedanken dazu, wie München zur Zero Waste City werden kann, wie also so eine Großstadt ihren Müll drastisch reduzieren kann. Es ist wahnsinnig spannend, sich damit zu beschäftigen, welche vor allem innovativen Möglichkeiten es dafür gibt. Gleichzeitig ist es meine Aufgabe, mich in die Rolle von verschiedenen Akteur*innen hineinzuversetzen. Wie können wir die Bürger*innen befähigen, ihr Konsumverhalten zu ändern? Wie kann man Unternehmen dazu bringen, mehr Wert auf nachhaltige Produkte zu legen und wie eine Kommune unterstützen, das Mobilitätsangebot der Stadt in Richtung Klimawende zu verändern? Natürlich bewege ich mich meistens in meiner kleinen Öko-Blase und um große Veränderungen zu bewirken, braucht es viel mehr Menschen. Gleichzeitig bemerke ich aber auch, dass sich schon einiges tut, es immer mehr Initiativen gibt und vor allem junge Menschen sich kritisch darüber Gedanken machen, ob sie noch Fleisch essen möchten oder ein Auto haben müssen. Das stimmt mich positiv und geht in die für mich richtige Richtung.

 

3. 2020 gab es einen Break in deinem Leben – was ist da genau passiert und wie kams dazu?

Eigentlich begann es schon 2019. Da fühlte ich mich in meinem alten Job schon seit einer Weile nicht mehr so richtig wohl. Ich habe dann kurzerhand beschlossen zu kündigen, ohne schon einen neuen Job in Aussicht zu haben oder zu wissen, wie es weitergeht.

Dann habe ich mir erst einmal Zeit dafür genommen, um herauszufinden, was ich eigentlich wirklich machen möchte, bevor ich mich schnell in den nächsten Job stürze. Die Ängste und Erwartungen von außen und von mir selbst auszuhalten, war natürlich nicht immer leicht, aber ich habe mich bewusst dafür entschieden und darauf vertraut, dass schon alles irgendwie wird. In der Zeit habe ich einige Dinge ausprobiert und mir viele Gedanken dazu gemacht, wie mein nächster Job aussehen soll. Das brachte den Stein ins Rollen und diese Herangehensweise setzt sich in allen Lebensbereichen durch. Ich setze mich seitdem stärker mit mir und mit der Frage „Was will ich eigentlich?“ auseinander. Besonders nachdem während des Studiums sich alles irgendwie ergab, man von einem Praktikum ins nächste rutschte, habe ich so einen Break auch bei weiteren Personen in meinem Umfeld öfter wahrgenommen. Man fragt sich plötzlich: passen die gewohnten und vielleicht sehr bequemen Bahnen noch zu mir?

 

4. Woran arbeitest du aktuell?

Wenn man solche Geschichten hört, denke ich oft, „ach, der oder die hat es jetzt geschafft und ist angekommen“. Ich glaube eher, dass man nie am Ende des Weges ist, sondern immer von einem Thema zum nächsten kommt. Also, sobald ein Thema geklärt oder aufgeräumt ist, wartet der nächste Lebensabschnitt mit neuen Herausforderungen. Alles andere wäre auch wirklich langweilig. ;-) Ich habe Lust meinen Weg weiterzugehen, Visionen für die nächste Zeit zu spinnen, Dinge zu tun, die mir Spaß machen. Außerdem übe ich mich darin, mehr aus mir rauszukommen und zu dem zu stehen, was mir wichtig ist. Dabei hilft mir auch, dass ich gerade einen Kurs in Improvisationstheater belege, wo ich mich immer wieder selbst überwinden muss und was auch wahnsinnig viel Spaß macht.

 

5. Was ist dir wichtig im Leben? / Wofür schlägt dein Herz?

Ich habe ein relativ starkes Verantwortungsgefühl gegenüber der Umwelt. Mein Gedanke ist, dass mir auf der Welt so viel Schönes geschenkt wird und ich etwas zurückgeben möchte, indem ich dazu beitrage, dass das so lange wie möglich für nachfolgende Generationen erhalten bleibt. Mir ist dabei wichtig, das mit einem positiven Gefühl zu machen und mit Hoffnung und mich selbst nicht zu geißeln oder andere zu verurteilen, die es anders sehen. Nur ich kann für mich den Unterschied machen.

 

6. Wo siehst du dich in 3-5 Jahren?

Schwierige Frage. Ich schätze mal, dass ich nicht mehr ganz so städtisch wohne, aber auch nicht ganz ab vom Schuss. Wichtig ist mir ein schneller Zugang zur Natur, einige gute Freunde um mich herum und einfach, das Leben so zu leben, wie es sich für mich in dem Moment gut anfühlt. Dazu gehört, neugierig zu bleiben und sich weiterzuentwickeln und manchmal Dinge auch zu akzeptieren und mehr schätzen zu lernen.

 

7. Was steht ganz oben auf deiner Life-Bucket-List?

Ich hätte total Lust, irgendwann eine längere Fahrradtour zu machen. Irgendwo in Europa. Die Langsamkeit erleben, mehr aufzunehmen vom Weg und nicht von einem Ziel zum nächsten zu rasen. Das passiert mir nämlich manchmal im Urlaub. Außerdem habe ich noch einige anspruchsvolle Wandertouren auf meiner Liste, um meine Grenzen diesbezüglich immer mal wieder auszutesten. Irgendwann würde ich auch gerne einen tollen Garten haben. Eine Liste, welche Pflanzen darin wachsen sollen, habe ich schon angefangen. Vielleicht auch mal noch einen Sommer auf einer Alm verbringen…Wie du siehst, Ideen habe ich noch einige. ;-)

 

8. Magst du noch was ergänzen?

Was ich anderen mitgeben möchte: Mutig sein. Was ausprobieren. Auf allen Ebenen. Etwas ändern, wenn was hakt. Sich fragen, warum es hakt und sich damit auseinandersetzen. Auch wenn das manchmal unangenehm ist. Es lohnt sich. Es macht Spaß sich weiterzuentwickeln und man hat Freude am Ergebnis.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Cori♡Na (Dienstag, 28 September 2021 14:00)

    GriassEich Ihr zwei (Alexandra & Steffi),
    freut mich volle, diesen Beitrag gelesen zu haben. Ich hoffe Euch gehts gut und vllt sieht man sich mal am Berg, liebe Steffi :) ... sind ja nicht weit entfernt voneinander, würde mich freuen.
    ...und viel Freude aufm neuen Weg...
    Corina