Dezember - ein Monat der Gegensätze

Wieder mal neigt sich ein Jahr dem Ende zu und der Dezember gibt noch mal sein Bestes, um uns ins Fühlen zu bringen. Es ist die Zeit der Einkehr, des Zu-sich-Kommens, des Zulassens und der Rückschau. Gleichzeitig laufen die Weihnachtsvorbereitungen bei vielen auf Hochtouren, die Jahresabschlüsse wollen gemacht werden und gefühlt steigt die Nervosität vor dem Weihnachtsfest. Aber liegt nicht in dieser Gegensätzlichkeit der Adventszeit und des Weihnachtsfestes genau deren Reiz? Jedes Jahr zu dieser Jahreszeit bekommen wir die Möglichkeit zu sehen, wie gekonnt wir uns zwischen diesen beiden Polen bewegen und welchem wir mehr Fokus, mehr Raum schenken wollen.

Ruhe – Gesellschaft.

Allein-Sein – Gemeinsam-Sein.

Schweigen – Sprechen.

Zurückblicken – Präsent Sein – Vorausschau.

Empfangen – Tun.

Leise – laut.

Dunkel – Hell.

Nur einige Beispiele die zeigen, wie konträr sich die aktuelle Zeit zeigen und anfühlen kann. Kein Wunder, dass manch einem alles über den Kopf hinauswächst.

Hinzu kommt diesen Dezember, dass wir ein ganzes Jahrzehnt hinter uns lassen und mit dem Jahr 2020 ein neues beginnen. Da laufen auch die energetischen Vorbereitungen auf Hochtouren und wir setzen im Dezember (gerade in den vor uns liegenden Rauhnächten) bereits den Grundstein für das neue Jahrzehnt. Mich hat diese Einsicht ehrlich gesagt ziemlich nervös gemacht. Ich habe mich gefragt, wie ich den Dezember bestmöglich nutzen kann, um ein gutes Fundament zu setzen, sodass sich die neue Dekade bestmöglich darauf entfalten kann. Doch dann wurde mir bewusst, wie sehr ich in der Sonnen- bzw. männlichen Energie (Yang) unterwegs bin. Diese will aktiv sein und ins Tun kommen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wir alle brauchen diese aktive und handelnde Energie (schon alleine um morgens aufzustehen), aber eben in einem gesunden Gleichgewicht zur Mondenergie.

Diese stellt die weiblichen Aspekte (Yin) ins uns dar, sie empfängt, nährt und schenkt Geborgenheit. Wir alle tragen beide Energien in uns. Immer. Nur eben oft ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht.

Angesichts dessen, welch vielfältige Aufgaben der Dezember mit sich bringt, wundert es mich nicht, dass mich die ersten beiden Wochen ziemlich gefordert und an meine Grenzen gebracht haben. Ich spürte, dass es darum geht ins Annehmen, ins Fühlen zu kommen und damit der weiblichen Energie mehr Beachtung zu schenken.

Alles will gesehen werden. Gar nicht so leicht.

Noch vor zwei Jahren hätte ich mir gewünscht, solche Lebensphasen vorspulen zu können. Doch die Yogapraxis und Meditation zeigen mir immer wieder, dass es gerade dann darum geht, den Moment anzunehmen, so wie er eben ist. Sich dem Gefühl hinzugeben und darauf zu vertrauen, dass alles zu meinem Besten geschieht und vor allem, dass auch diese Phase vergänglich ist und vorübergeht. Genauso wie die guten Zeiten.

Mir hat es geholfen, in den Yogastunden die Verbundenheit zu meinen Kursteilnehmern zu spüren, da es vielen von ihnen in der letzten Zeit ähnlich erging. Wir sitzen alle im selben Boot.

Aus diesem Grund schreibe ich diesen Text. Egal wie es bei dir gerade aussieht und vor allem egal wie es sich anfühlt. Es wird vorübergehen und es hat (s)einen Sinn.

Nun, da das Licht in mir wieder heller wird, sehe ich ganz klar, wozu die letzten zwei Wochen wichtig waren. Ich kann erkennen, was sich ergeben und fügen durfte und bin sehr dankbar dafür.

Wir nähern uns nun auch unaufhaltsam der Wintersonnenwende am 22.12. Danach werden die Tage wieder länger und das Licht wird wiedergeboren.

 

Ich wünsche dir von Herzen eine wunderschöne, ruhige und entspannte Weihnachtszeit mit viel Zeit für und mit deiner Familie und deinen Liebsten und natürlich mit dir selbst.

 

Ich freue mich auf das Jahr 2020 – vielleicht gehen wir ein Stück des Weges gemeinsam, ich würde mich freuen.

 

Alexandra ♥

 

 

- Die wesentlichen Dinge kannst du nicht machen, sondern nur empfangen.

Aber du kannst dich empfänglich machen. -